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Dr. med. Höppner & Dr. med. Mayer – Fachärzte für Urologie
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Harninkontinenz

Die Harninkontinenz bezeichnet den ungewollten Urinverlust bei Frau und Mann. Inkontinenz stellt in unserer Gesellschaft ein großes Problem dar, das zudem mit einem großen Schamgefühl behaftet ist und daher oftmals verschwiegen wird. Dennoch ist die Harninkontinenz kein seltenes Problem..

So betrifft die Harninkontinenz zum Beispiel jede 3. Frau ab einem Alter von 50 Jahren, die Dunkelziffer scheint jedoch aufgrund des großen Schamgefühls weitaus höher zu liegen. Allerdings sind nicht nur Frauen von einer Harninkontinenz betroffen, sondern auch Männer, wobei die Ursachen der Inkontinenz jeweils unterschiedlich sind.

Ursachen der Harninkontinenz

Frauen sind aufgrund der anatomischen Struktur des Beckenbodens durch das Fehlen der Prostata sowie aufgrund der im Laufe des Lebens auftretenden Veränderungen durch zum Beispiel Schwangerschaften oder durch Veränderungen des Hormonhaushaltes früher und häufiger von einer Inkontinenz betroffen.

Bei Männern ist die Inkontinenz meist durch medizinische Behandlungen, zum Beispiel Operationen der Prostata oder Bestrahlungen, bedingt. Die Prostata übernimmt bei Männern eine stützende Funktion des Beckenbodens. Nach einer Operation der Prostata kann daher – analog zu der Anatomie der Frau – ein Ungleichgewicht im Beckenboden auftreten, was zu einer Begünstigung der Inkontinenz führt.

Diagnostik bei der Harninkontinenz

Erste diagnostische Schritte bei der Harninkontinenz beinhalten eine sorgfältige Anamnese. Hier spielt die Miktionssituation eine wichtige Rolle, aber auch die Anzahl der Schwangerschaften, die Medikamentenanamnese oder Vorerkrankungen/Voroperationen werden hierbei abgefragt. Es folgt eine körperliche und sonographische Untersuchung.

Im weiteren diagnostischen Verlauf kann ein Miktionstagebuch weiteren Aufschluss über die Miktionsgewohnheiten geben. Zudem können eine Blasenspiegelung oder eine urodynamische Untersuchung weiteren Aufschluss über die Art der Inkontinenz und deren Therapie geben.

Welche Arten der Harninkontinenz gibt es

  1. Die Belastungsinkontinenz
  2. Die Dranginkontinenz

Die Belastungsinkontinenz

Bei der Belastungsinkontinenz kommt es bei körperlicher Anstrengung (zu Beispiel Husten, Niesen, Treppensteigen) zu einem unwillkürlichen Urinverlust, der durch eine Schwäche des Harnröhrenverschlusses und des Beckenbodens verursacht wird.

Ursachen hierfür sind bei Frauen die Anatomie des Beckenbodens, Schwangerschaften oder hormonelle Veränderungen in der Menopause, allerdings auch Übergewicht, welches zu einem erhöhten Druck auf den Beckenboden führt.

Bei Männern stellen Prostata-Operationen, so zum Beispiel die radikale Prostatektomie, aber auch Adenomenukleationen oder transurethrale Prostataoperationen (Elektroresektion, Laserenukleation), die häufigste Ursache der Belastungsinkontinenz dar. Insgesamt sind Männer jedoch seltener als Frauen von einer Belastungsinkontinenz betroffen.

Therapie der Belastungsinkontinenz

Zur Therapie der Belastungsinkontinenz kommen je nach Schweregrad der Inkontinenz sowie des Alters des Patienten zunächst konservative Maßnahmen in Betracht, so zum Beispiel kann bei Frauen eine lokale Östrogenisierung der Scheide oder eine medikamentöse Therapie mit Duloxetin durchgeführt werden.

Unterstützt werden diese Maßnahmen durch spezielle physiotherapeutische Übungen im Rahmen des Beckenbodentrainings, die von erfahrenen Physiotherapeuten angeleitet werden müssen.

Auch bei der männlichen Belastungsinkontinenz kommen zunächst konservative Therapiemaßnahmen in Betracht. Auch hier spielt das Beckenbodentraining unter fachmännischer Anleitung eine zentrale Rolle, aber auch Biofeedback oder Elektrostimulation des Beckenbodens werden zur Therapie der Belastungsinkontinenz eingesetzt.

Ebenfalls kann das Beckenbodentraining durch eine medikamentöse Therapie mit Duloxetin unterstützt werden.

Sollten die konservativen Maßnahmen auch nach ausreichend langer Zeit (in der Regel 3 – 6 Monate) keine wesentliche Verbesserung der Belastungsinkontinenz zeigen, können operative Therapien zum Einsatz kommen.

Hier haben sich minimal invasive spannungsfreie Schlingen oder Bänder bewährt und gelten als Goldstandard. Zudem können sogenannte „bulking agents“ unter die Schleimhaut der Blase injeziert werden. Auch die Implantation eines künstlichen Harnblasenschließmuskels kann durchgeführt werden.

Die Vor- und Nachteile oben genannter Verfahren können Sie gerne in einem persönlichen Gespräch erfahren.

Die Dranginkontinenz

Bei der Dranginkontinenz oder auch sogenannten Reizblase klagen Betroffene über einen ständigen Harndrang, auch schon bei gering gefüllter Blase. Erfolgt die Blasenentleerung nicht unverzüglich kommt es zu einem ungewollten Urinverlust.

Die Prävalenz der Erkrankung liegt bei ca. 20% und betrifft sowohl Frauen und Männer gleichermaßen. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Dranginkontinenz an. Dies führt zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität der Betroffenen bis hin zur sozialen Isolierung durch die Angst vor einem ungewollten Urinverlust.

Therapie der Dranginkontinenz

Grundsätzlich sollten hier Verhaltensmuster objektiviert werden, zum Beispiel Trinkgewohnheiten. Zudem kann eine Reduktion von Reizstoffen wie Koffein zu einer Besserung der Dranginkontinenz führen. Auch Beckenbodentraining kann die Dranginkontinenz positiv beeinflussen und zu einer Linderung der Beschwerden führen.

Ebenfalls wirken sich Hormonbehandlungen der Scheide positiv auf die Symptomatik der überaktiven Blase und der damit verbundenen Dranginkontinenz aus.

Anticholinergika stellen bei der medikamentösen Therapie den Goldstandard dar, können aber aufgrund ihrer Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit oder Verstopfung zu einem Abbruch der Therapie führen. Um die Wirksamkeit der medikamentösen Therapie zu beurteilen wird eine 4 – 6wöchige Einnahme der Medikamente empfohlen.

Neben Anticholinergika kann ein sogenannter ß3-Adrenorezeptor-Antagonist (Mirabegron) mit dem Vorteil eines geringeren Nebenwirkungsprofils verordnet werden.

Sollte sich unter der medikamentösen Behandlung keine zufriedenstellende Verbesserung der Dranginkontinenz einstellen, können Injektionen von Botulinumtoxin A (Botox) in den Blasenmuskel erfolgen.

Hierbei ist mit einer hohen Erfolgsquote (70 – 80%) zur Verbesserung der Dranginkontinenz zu rechnen, allerdings beträgt die durchschnittliche Wirkdauer dieser Therapiemaßnahme ca. 9 Monate. Eine Re-Injektion ist allerdings ohne wesentliche Reduktion der Wirkung möglich.

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Urologische Praxis in München

Urologin Dr. med. Margit Mayer &
Urologe Dr. med. Michael Höppner
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